Die Klubs der 3. Liga haben eine wirtschaftlich herausfordernde Saison 2021/22 hinter sich. Nur vier Vereine schlossen die Spielzeit mit einem Gewinn ab, 14 Drittligisten schrieben rote Zahlen - so viele waren es zuletzt in 2008/09. Andererseits war das durchschnittliche Eigenkapital der Klubs im dritten Jahr in Folge positiv.
Das geht aus dem Saisonreport des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hervor, der an diesem Dienstag vorgestellt wurde. Die zweiten Mannschaften des SC Freiburg und von Borussia Dortmund wurden wie üblich nicht in der Bilanz berücksichtigt.
"Der Liga-Träger setzt Leitplanken, in der Verantwortung für das eigene Wirtschaften stehen aber in erster Linie die Klubs selbst", sagt der für die 3. Liga zuständige DFB-Vizepräsident Peter Frymuth.
Zudem sind die Einnahmen der Klubs zurückgegangen, nachdem sie in der Vorsaison Rekordwerte erzielt hatten. Durchschnittliche Erträge in der Höhe von 11,4 Millionen Euro pro Klub bedeuten den geringsten Wert seit 2017/18. Diese Entwicklung sei allerdings "weniger beunruhigend. Der Trend ist stabil, da müssen wir die Auswirkungen der Corona-Pandemie berücksichtigen", sagte Manuel Hartmann, Geschäftsführer Spielbetrieb der DFB GmbH.
Denn 2020/21 hatten Corona-Hilfen für weggefallene Zuschauereinnahmen einen großen Teil der Einnahmen ausgemacht. In der Folgesaison kehrten die Fans schrittweise zurück in die Stadien - das schlägt sich auch in den Zahlen nieder: Spielerträge machen 16 Prozent der Gesamteinnahmen aus. In der vorigen Spielzeit waren es nur drei Prozent.
Entsprechend sind die Ausgaben der Vereine für den Spielbetrieb mit der Rückkehr der Zuschauer wieder gestiegen. Sie liegen nun wieder auf Vor-Corona-Niveau. Insgesamt gaben die Drittligisten aber zum zweiten Mal in Folge weniger Geld aus - pro Klub waren es durchschnittlich 11,4 Millionen Euro.
Dabei auffällig: Erstmals seit fünf Jahren sind die Aufwendungen fürs Personal gesunken. 4,49 Millionen Euro gab jeder Verein durchschnittlich für Spieler und Trainerstab aus. Eine Trendwende, denn 2020/21 wurde noch ein neuer Höchstwert erreicht (4,92 Mio.).
Die zurückliegende Saison hielt eine unrühmliche Premiere bereit. Als erster Drittligist überhaupt musste Türkgücü München den Spielbetrieb während der laufenden Runde insolvenzbedingt einstellen. "Wir haben versucht, einen Lerneffekt daraus zu ziehen, um derartige Fälle in Zukunft zu verhindern", sagt Eilers.
So greifen ab der kommenden Saison schärfere Maßnahmen, etwa was das Zulassungsverfahren betrifft. "Gravierende Überschreitungen" der Personalaufwendungen sollen zudem strenger sanktioniert werden - unter Umständen sogar mit Punktabzügen.
Mit Blick auf die aktuelle Spielzeit fiel das Zwischenfazit positiv aus, wenngleich die Energiekrise Liga und Vereine vor Herausforderungen stelle. "Wir haben die großen Corona-Probleme überwunden, die 3. Liga ist weiterhin eine Erfolgsgeschichte und sehr attraktiv", sagte Tom Eilers, Vorsitzender des Ausschusses 3. Liga.